zurück/return |
---|
Im Gebiet des heutigen Ost-Österreichs war der keltische Stamm der Boier ansässig.
Um die Zeitenwende kam es zwischen dem Dakischen Königreich (heutiges Rumänien) und dem Reich der Boier zu kriegerischen
Auseinandersetzungen. Im Laufe dieser Kämpfe wurde das politische Gefüge südlich der Donau erheblich geschwächt.
Der Besetzung durch die Römer während der Regierungszeit des Augustus wurde kein Widerstand entgegengesetzt.
Vielleicht wurden die Römer als neue Ordnungsmacht sogar gerne gesehen.
Das weiter südlich gelegene keltische Königreich Noricum verfügte ja bereits über längeren friedlichen, handelsreichen
Kontakt zu den Römern.
Über die Kelten wissen wir aus historischen Quellen, dass sie bunt gemusterte Stoffe liebten.
Im Gegensatz zu den Römern trugen die Männer lange Hosen. Goldschmuck auch bei Männern erfreute sich in der Oberschicht
allergrösster Beliebtheit.
Die Frauen im norisch-pannonischen Gebiet waren durch ihre spezielle Tracht weithin erkennbar:
vor allem der "norisch-pannonische Frauengürtel" mit seinen charakteristischen Bronzebeschlägen ist uns vielfach
durch die Darstellungen auf Grabsteinen und aus archäologischen Funden bekannt.
Unter Kaiser Augustus wurde der Donauraum dem römischen Reich einverleibt,
die Legionäre waren zum Teil noch genauso ausgerüstet wie zur Zeit Caesars.
Unser Legionär ist bekleidet mit Tunika und Schal, an den Füssen trägt er benagelte Sandalen, sogenannte Caligae.
Sein Körperschutz beinhaltet das Kettenhemd aus ca. 35.000 einzelnen Ringen, Gewicht ca. 12 kg, den Helm Typ Montefortino,
den Schild nach einem Fund aus der ägyptischen Oase Fayum.
Dieser Schild ist nach Abbildungen auch in Mitteleuropa zum Einsatz gekommen.
Seine Angriffswaffen sind das Schwert - Gladius Typ Mainz, der Dolch und das Pilum - hier ein sogenanntes Tüllenpilum,
so benannt nach der Tüllenbefestigung des Eisens mit dem Holzschaft.
Um die Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus verfügt der Flavische Legionär über die an die geänderte Kampfweise angepasste Ausrüstung: der Körperschutz ist nun die Lorica Segmentata - Schienenpanzer, der Kopf wird durch den sogenannten "kaiserlich-gallischen" Helm geschützt. Der Schild ist oben und unten gekürzt um eine grössere Beweglichkeit im Gefecht geben zu können. Sein Pilum ist das sogenannte Zungenpilum - nach der Befestigung des Eisens im Holzschaft.
Als Unterstützung und Ergänzung der Legionäre treten die Auxiliare in Erscheinung.
Diese Truppen dienen vor allem in Waffengattungen in denen die Römer nicht so stark vertreten sind:
z.B. leichte Infantrie, Bogenschützen, Kavallerie.
Unser Auxiliar stellt einen Infantristen des 1. Jhdts n. Chr. dar; sie dienen entlang der Grenze als Wachregimenter,
übernehmen auch Polizeifunktionen in den Ansiedlungen und entlang der Strassen ins Landesinnere.
Er ist etwas schwächer ausgestattet als der zeitgleiche Legionär: dies ist vor allem am flachen Schild erkennbar -
im Gegensatz zum gewölbten Schild der Legionäre. Seine Stangenwaffe ist die Hasta: der Speer.
Die Römer kamen natürlich nicht nur als Soldaten in unser Gebiet, Handwerker und Händler siedelten sich im Bereich der Militärlager an und bildeten mit der Zeit eigene Dörfer und Städte. Als Bewohner kamen einerseits die Kelten, andererseits auch pensionierte Soldaten und Verwaltungsbeamte des Reiches in Betracht. Die Kleidung war wahrscheinlich eine Mischung aus italisch-römischer Tracht und keltischer Kleidung - eben der Witterung entsprechend.
Als letztes zeigen wir Ihnen ein "typisches Römerpärchen": der Mann gekleidet mit Tunika und Toga, die Frau mit Tunika - hier bodenlang - und sogenannter Palla. Dies war jedoch nur die Kleidung der römischen Oberschicht, bzw. derjenigen römischen Bürger, die sich offiziell präsentierten. Die Toga und Palla sind ähnlich unserer heutigen "feinen Abendgarderobe" zu sehen, keinesfalls als Alltagskleidung.
keltisches Paar | ||
---|---|---|
augusteischer Legionär | ||
flavischer Legionär | ||
Auxiliarinfantrist | ||
Handwerker | ||
römisches Paar | ||
unsere Moderatorin |
Die Fotos entstanden anlässlich der "Modenschau" beim Grinzinger Herbstfest 2007. Ergänzt wurden sie durch Fotos unserer Handwerksdarstellung bei dieser Veranstaltung.
Der einleitende Text dieser Seite war auch gleichzeitig der vorgetragene Text unserer Moderatorin.
oben/top |
---|
zurück/return |
---|